Die Turmfalken sind wieder am und im Kasten. Seit dem 21.03.2021 läuft die Webcam wieder. Die Linse ist geputzt, die Qualität noch verbesserungsbedürftig.
Wir fahren nach Die. Und natürlich ist die erste Frage „Die?“ Ja, die Stadt heißt Die, wie der-die-das.
Für die geographisch Interessierten:
Im Tal der Drôme
Warum fahren wir nach Die? Nun, das hat sich so ergeben. Wir sind auf der Suche nach einer neuen Unterkunft in Südfrankreich. Idealerweise ein landwirtschaftliches Anwesen, wo wir gegen Mithilfe wohnen und essen können. Also Kost und Logis. Nun war diese Suche in den letzten zwei Wochen leider nicht sehr erfolgreich. Am Anfang wird man von den Treffern auf http://www.workaway.info und http://www.wwoof.fr regelrecht erschlagen. Aber bei näherer Suche und Eingrenzung dünnen sich die Ergebnisse aus. Schließlich haben wir pro Tag einen Gastgeber angeschrieben und bei Nichtantwort am nächsten Tag den nächsten usw. Auf die Gefahr hin, dass wir dann mehrere Zusagen und die Qual der Wahl haben. Wir hatten dann keine Qual und leider auch keine Wahl. Entweder kam keine Antwort vom ach so tollen Weingut oder wir erhielten eine Absage. Am Ende blieb nur noch eine Möglichkeit. Die Freundin eines Schwagers … in diesem Fall die Schulfreundin von Anjas Bruder wohnt doch in Frankreich. Dann fragen wir eben dort an, ob wir vorübergehend unterkommen können. Ja, wir können. Und sie hat auch gleich ein paar Möglichkeiten wo wir uns einbringen können.
Olivenstand auf dem Markt in Die
Käsestand auf dem Markt in Die
und dafür dass alles seine Ordnung hat sorgte die Gendarmerie
Die liegt im Tal der Drôme. Ein Bilderbuchbergfluss in der großartigen Kulisse des Voralpenlandes. Kristallblaues Wasser fließt zu Tal. Eigentlich ist es das helle Kalkgestein im Fluss, dass die tolle Farbe hervorruft. Die erste Bergwanderung führt uns nach Archiane. Eine leichte Tour vor einer riesigen bogenförmigen Felswand. Die hier wieder angesiedelten Lämmergeier kreisen hoch oben in den Aufwinden. Ich versuche alles aus dem Teleobjektiv heraus zu holen. Das Ergebnis … na ja.
Bergbach in Archiane
Lämmergeier in Archiane
Der Talkessel von Archiane
Gemse oberhalb Pontaix
Gemse oberhalb Pontaix
Für einige Tage helfen wir Mark und Sandrine. Eine englisch/französische Familie. Das neue Haus braucht noch helfende Hände beim Innenausbau und der Anlage des Gartens. Das Besondere an diesem Haus ist seine Bauweise aus Stroh und Erde. Die Wände sind in Holzständerbauweise errichtet, die Dämmung darin ist Stroh, wie es vom Felde kommt. In einem „Fenster“ kann man in die Wand hineinsehen.
Der Innenputz besteht aus Erde oder eher mehr Lehm wie aus der Baugrube kommt. Auffälligstes Merkmal innen sind die Putzecken. Sie sind alle abgerundet. Der absolute Hingucker im sind zwei Panoramfenster mit Blick über das Tal der Drôme. Und weil beim Hausbau immer noch ein paar Kapazitäten frei sind, ensteht im Garten eine sehr massive Holzhütte für die Dame des Hauses. Wenn wir morgens starten ist oft Eiskratzen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt angesagt. Das Lunch gegen 13:00 Uhr nehmen wir dann bei angenehmen 20 Grad Celsius ein.
Mehrere Wanderungen führen uns in die nähere Umgebung. Entweder an den Fluss, die Drôme oder in eines der Dörfer. Gleich dahinter gibt es Wasserfälle, alte Burgruinen oder Wanderwege vor einer atemberaubenden Bergkulisse.
Wasserfall bei Pontaix
Pontaix im Tal der Drôme
Oben auf dem Berge ragt die Burg vom Zahn der Zeit zenagt
Am Mittwoch, dem 3.3.2021 fahren wir zum Wandern in ein Hochtal, das Vallon de Combeau. Der letzte erreichbare Parkplatz liegt auf 1400 Meter. Die als Ziel auserkorene Berghütte auf 1600 Meter. Also reichlich Fichtelbergniveau. Es sind etliche Schneefelder zu durchqueren und auch Skifahrer sind hier noch unterwegs.
Hat sich was mit Expeditionsmobil, am ersten Schneehaufen ist Schluss
Vallon de Combeau
Vallon de Combeau
Blick vom Vallon de Combeauu
Am Sonntag sind wir zu einem französsichen Picknick eingeladen. Wir sitzen im Gartern vor einem Chateau. Jeder bringt an Speisen und Getränken mit, was er für richtig hält. Das Buffet ist reichlich gefüllt und dazu gibt es auch noch selbstgemachte Musik und Tanz.
6.2.2021
Hinter der Stadt sieht man schroffe Felswände, mit Schnee auf den Gipfeln aufragen. Da fahren wir jetzt rauf. Die Serpentinen bringen uns auf 1600 Meter Höhe. Unter dem letzten Berggipfel führt ein 700 Meter langes Tunnel auf die andere Seite nach Col de Rousset. Eigentlich führen zwei Tunnel durch den Berg. Eines ist ausgebaut und eines ist gesperrt. Aber es gibt da einen Geocache.
tunnel col de Rousset
Das alte Tunnel – col de Rousset
7.2.2021
Oberhalb von Die befindet sich die Felsformation Claps. 1442 sind bei einem Erdbeben große Teile eines Berges in das Tal der Drôme gestürzt und haben diese zu zwei zu Seen angestaut. Das blieb 300 Jahre so. Im siebzehnten Jahrhundert wurden die Seen trockengelegt um die Fläche landwirtschaftlich zu nutzen. Heute ist hier ein Ausflugsziel für Wanderer, Bergsteiger oder einfach nur Picknick.
8.3.2021
Wir fahren noch einmal ein Tal hinauf, in dem wir neulich einen Beobachtungspunkt für die Geier gesehen haben. Und wir haben Glück. Der mehrere hundert Meter entfernte Fütterungsplatz ist gut besucht. In der näheren Umgebung können wir 50 und mehr kreisende Vögel zählen. Die Fotos mit dem Einsteiger-Teleobjektiv sind mittlerweile auch etwas aussagekräftiger. Für die Beobachtung der Vögel, die bekanntlich meist oben fliegen, gibt es hier spezielle Beobachtungs-Liegestühle wie ich sie noch nie gesehen habe.
Wir besuchen nach und nach die Städte der näheren Umgebung. Saillans, Châtillon-en-Diois und und und. In den Gassen der Altstädte fühlen wir uns in die Zeit der Musketiere zurück versetzt. Entweder kommt gleich D’Artagnan um die Ecke gerannt, oder jemand kippt seinen Nachttopf aus einem Fenster.
Alter Citroen in Espenel
In Châtillon-en-Diois
in Châtillon-en-Diois
Die Stadtmauer von Die
In Châtillon-en-Diois
in Châtillon-en-Diois
in Die
in Die
8.3.2021
Neulich am Bahnübergang. Von Espenel zur Hauptstraße. Erst waren wir da, dann noch ein Auto und ein Traktor und noch zwei Autos und ein Mann mit Krückstock. 10 Minuten später war immer noch geschlossen.Es führt aber kein anderer Weg aus dem Dorf hinaus. Wir sind dann etwas „kreativ“ auf die andere Seite gekommen.
Ein paar Videos gibt es auch noch. Nicht Oscar-verdächtig, nur so wie sie aus der Kamera kamen