Über die Karpaten in die Bukowina und zurück

Übers Wochenende fahren wir in den Nordosten Rumäniens in die Bukowina. Obwohl Luftlinie nur 145 Kilometer, sind es um die Berge herum über 250 Kilometer. Das ist auch gut so, wollen wir doch etwas vom Land sehen. In und über die Karpaten zu fahren ist in Rumänien recht einfach. Umschließt doch der Karpatenbogen einen großen Teil des Landes. Irgendwo am Horizont sind immer hohe Berge zu sehen.

An der Strecke liegt die Bicaz-Klamm. Die Hauptstraße führt direkt zwischen den Felswänden hindurch. An den breiteren Stellen sind die Felsüberhänge durchgängig mit Verkaufsbuden unterbaut. Das gesamte, uns mittlerweile bekannte, rumänische Sortiment wird angeboten. Fellmützen, Holzbesteck, Plastikhunde, Chinazeugs und vieles anders mehr liegt zum Verkauf aus.


Am Sonnabend erreichen wir die berühmten Klöster an der ukrainischen Grenze. Eigentlich bräuchten wir ein bis zwei Tage mehr Zeit um nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten in der Gegend zu besuchen. Leider wird es doch nur ein Schnelldurchlauf.

Der Baustil ist immer ähnlich. Eine wehrhafte Mauer umschließt einen gepflegten Innenhof. Im Fall von Sucevița kann man durchaus von festungsähnlichen Ausmaßen sprechen. Mittelpunkt ist stets eine rumänisch-orthodoxe Kirche. Das besondere an diesen Klöstern sind die Außen- und Innenmalereien der Kirchen. Biblische Szenen und Darstellungen aus dem Leben, Wirken und Sterben der Heiligen sind zu sehen. Am martialischsten geht es im Inneren zu. Hier werden die Qualen der Hölle mit allem, was die mittelalterliche Phantasie hergab abgebildet. Aber da ist Fotografieren verboten. Interessant ist, dass die ca. fünfhundert Jahre alten Malereien immer noch ihre Farben bewahrt haben. Angeblich ist deren Rezept bis heute nicht vollständig enträtselt. Am Sonnabend besuchen wir die Klöster Voronet und Sucevița. Danach übernachten wir im Auto auf einer Kiesbank am Flussufer der Moldovița.


Am nächsten Morgen zeigt das Außenthermometer unseres PKW 1°C an. Die Tautropfen auf dem Dach haben den festen Aggregatzustand erreicht. Auf der Zufahrt zum Fluss findet seit dem frühen Morgen der große Wochenmarkt von Moldovița statt und blockiert unseren Rückweg. Direkt daneben fährt eine Schmalspurbahn los. Die auf Tourismus ausgelegten Waggons sind gut besetzt. Wenn man so was im Muldental machen könnte … Schließlich finden wir über den „Hintenwegweg – Hingwagwaach“ zurück auf die Hauptstraße.


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